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Was ist das Jüngste Gericht?

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Grüß Gott Magazin
Pixabay/Sang Hyun Cho

Es markiert das Ende der Welt und soll Gerechtigkeit für alle bringen: das Jüngste Gericht. Aber was bedeutet es, wann kommt es – und kann man es essen?

 

Bei der Klimakrise merken die Menschen, dass eine Endzeit sich erschreckend nahe anfühlen kann.

Die THEOLOGIN

Das Jüngste Gericht als großes göttliches Abwägen über Gut und Böse am Ende der Zeit gab es schon im Alten Ägypten. In der christlichen Version kommt Jesus auf die Erde zurück und entscheidet, wer in den Himmel kommt gemäß ihres/seines Verhaltens. Es steht dafür, dass man all sein Tun und Handeln verantworten können muss vor einer höheren Instanz – als einzelner Mensch und als Gemeinschaft. Als Religionswissenschaftlerin stelle ich fest, dass diese Vorstellung nicht mehr sehr präsent ist. Die dominanten Vorstellungen von Glück und einem heilen Leben stellen heute vielmehr das Individuum mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt.

 

Bei der Klimakrise unserer Tage merken die Menschen nun, dass eine Endzeit sich doch erschreckend nah anfühlen kann. Ich beobachte dabei, dass der Wunsch nach einer technischen Lösbarkeit im Zentrum steht, weniger die moralische Umkehr. Aber die ökonomische Wachstumsspirale hängt unmittelbar mit der Individualisierung und dem Glauben an eine „Machbarkeit“ zusammen. Die offene Frage ist also, wie vereinzelte Individuen, die meinen, ihr Glück ganz für sich produzieren zu können, wieder zu einer Form der Gemeinschaft finden, die sich für ihr Handeln verantwortet und entsprechende politische Regeln aufstellt.

 

ANNE KOCH ist Professorin für Interreligiosität an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz und Gastprofessorin an der Katholischen Privat-Universität Linz.

 

Das Jüngste Gericht könnte eine "Gerechtigkeit" bringen, die wir nicht kennen. 

Der RICHTER

Die Richterschaft hielt Seminar. Thema: das Richterbild. Zum Einstieg war die Benennung richterlicher Grundeigenschaften gefragt. Ein junger, noch brennender Kollege warf das Bestreben, „gerecht“ zu urteilen, in die Runde. Diese reagierte befremdet. Einer drohte, sogleich zu gehen. Er habe die nutzlosen Diskussionen darüber, was „gerecht“ sei, satt.

 

Erstaunlich: Alle Welt erwartet, bei Gericht Gerechtigkeit zu finden, aber die Richterschaft kann mit diesem Begriff nichts anfangen. Er entzieht sich nämlich einer allgemein gültigen Definition. Woran ist Maß zu nehmen? Die individuelle, soziale, religiöse, ideologische Prägung bringt den Einzelnen dazu, ein Urteil als gerecht oder ungerecht zu empfinden. Der pluralistisch-demokratische Richter entfernt sich zusehends von absoluten Standpunkten. Die eher undogmatische Abwägung, das Abgleichen, der gesellschaftlich verträgliche Kompromiss sind angesagt.

Werden wir am Ende eines anderen belehrt? Vielleicht wird das Jüngste Gericht – so es uns erwartet – eine „Gerechtigkeit“ judizieren, die mit unseren einschlägigen Kategorien nichts gemein hat. Dann werden wir wirklich ein Seminar brauchen.

 

WOLFGANG AISTLEITNER, 76, ehemaliger Richter in Linz, Autor und Spielleiter im Amateurtheaterbereich.

 

 

Das „Jüngste Gericht“ könnten Speisen sein, die nur kurze Zeit richtig gut schmecken.

Die KÖCHIN

Die Gerichte, die ich als Köchin zubereite, haben wohl nicht allzu viel mit Theologie zu tun. Wobei – manche Gäste mögen sie vielleicht schon als göttlich bezeichnet haben. Was das buchstäblich „Jüngste Gericht“ in unserem Restaurant betrifft, so handelt es sich dabei um die Ofenpaprika mit sautierten Eierschwammerln. Es ist eine Neuinterpretation des Eierschwammerlgulaschs: Der Paprika, der üblicherweise in Pulverform dem Gulasch seine charakteristische Schärfe gibt, schlüpft dabei in die Hauptrolle und kommt als Ganzes auf den Teller. Die Eierschwammerl werden dazu herrlich zart sautiert.

 

Man könnte den Begriff des „Jüngsten Gerichts“ aber auch noch anders gastronomisch umlegen: auf solche Speisen nämlich, die nur kurze Zeit richtig gut schmecken. Mein Lieblingsbeispiel sind die Palatschinken. Sie gehören immer ganz jung – also frisch aus der Pfanne – verspeist. Wer Palatschinken stapelt, einkühlt oder aufwärmt, den trifft der strenge Schiedsspruch der Küchenchefin.

 

ELISABETH GRABMER, 56, kocht gemeinsam mit Sohn Clemens im mit zwei Hauben ausgezeichneten Restaurant Waldschänke in Grieskirchen.

 

Hans Memling: Das jüngste Gericht (um 1470)

 

Dieser Beitrag erschien im Magazin "Grüß Gott!" – Das Magazin über Gott und die Welt in der Ausgabe 3 / Herbst 2020. Es wird von der Diözese Linz herausgegeben und erscheint zwei Mal im Jahr. Magazine zum Nachlesen: GrüßGott - Das Magazin der Katholischen Kirche in Oberösterreich (dioezese-linz.at)

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