Alles ganz einfach
In unserer Zeit der ständigen Leistungssteigerung haben viele das Bedürfnis, eine „Pausetaste“ zu drücken. Das spiegelt sich sogar in unserer wöchentlichen und jährlichen Zeitstruktur wider: Die Wochenenden, der Sonntag und die Feiertage geben Impulse für eine Kultur jenseits des Müssens. Auch die Fastenzeit vor Ostern ist eine Gelegenheit, sich der Frage zu stellen: Was ist das rechte Maß?
Das eigene Leben zu ordnen beginnt bei alltäglichen Dingen wie Essen und Trinken.
In den Wochen der Fastenzeit achten viele besonders auf den Körper und dessen Gesundheit. Wir wissen aber, dass unser Körper darauf reagiert, wenn es Geist und Seele nicht gut geht. Die Fastenzeit kann eine Zeit der Einübung sein, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten und ein gutes Maß an Bewegung und Ruhe zu suchen.
In der Fastenzeit kann es auch darum gehen, das eigene Leben zu ordnen. Das beginnt bei alltäglichen Dingen wie Essen und Trinken, Schlafgewohnheiten, Arbeitsausmaß, Freizeit und Gebet. Was ist das rechte Maß? Gefragt ist nicht eine übertriebene Askese, sondern das gute Gleichgewicht und eine Ordnung der Gedanken, Worte und Taten.
Eine Einfachheit, in der wir uns nicht an das hängen, was wir haben, noch uns über das grämen, was wir nicht haben.
Eine christliche Spiritualität kann eine Rückkehr zur Einfachheit sein, die es uns erlaubt, das Kleine zu würdigen, wie Papst Franziskus sagt. Eine Einfachheit, in der wir uns nicht an das hängen, was wir haben, noch uns über das grämen, was wir nicht haben. Eine Einfachheit, die es uns erlaubt, dankbar zu sein für die Möglichkeiten, die das Leben bietet.
+ Bischof Manfred Scheuer
► Mehr Impulse zur Fastenzeit:
Fastenzeit 2024 – von Aschermittwoch bis Ostern! (dioezese-linz.at)
► Mehr zum Thema Fasten in der kommenden Ausgabe von
"Grüß Gott – Magazin über Gott und die Welt":
► Alle bisherigen Ausgaben von "Grüß Gott – Magazin über Gott und die Welt" finden Sie hier.