Ein Netzwerk für Familien
Christa Tatár setzt sich dafür ein, das Leben von Familien in schwierigen Situationen zu erleichtern. Vor allem die Kinder liegen der Pfarrsekretärin am Herzen. Es gibt ein dichtes Betreuungsnetz in Ebensee. Wegen der Beschränkungen im vergangenen März bestand der Kontakt zu den Familien wochenlang nur telefonisch, sagt Christa Tatár: „Manche Familien waren sehr auf sich allein gestellt.“ Das Unterrichten zuhause erzeugt auch jetzt noch Druck, manche Eltern sind zusätzlich mit finanziellen Engpässen konfrontiert. Christa Tatár weiß aber auch von einer allein erziehenden Mutter, die von der Arbeit freigestellt war. „Bei ihr fiel der Spagat zwischen Arbeit und Kinderbetreuung weg, sie hat es genossen, zu Hause bei ihren Kindern zu sein.“
Versäumtes nachholen
Die Pfarrsekretärin hat schon vor Jahren in Ebensee das „Familientandem“ ins Leben gerufen. Dabei werden Familien im Alltag von Ehrenamtlichen unterstützt. Familien, deren Kinder normalerweise im Kindergarten, in der Krabbelstube oder in der Schule sind, ergänzt durch Frühförderung, Logopädie oder Ergotherapie, mussten seit März von heute auf morgen ohne diese Angebote klarkommen. Als Entlastung im Alltag sind, seit die Beschränkungen fast aufgehoben wurden, gemeinsame Spaziergänge mit den Kindern wieder möglich.
DI Christa Tatár sieht die Arbeit und packt an, vor allem, wenn es um Kinder geht. Für das Projekt "Familientandem" wurde sie 2019 mit dem Solidaritätspreis von Kirchenzeitung Diözese Linz und Land OÖ ausgezeichnet.
Gemeinsam mit der Caritas und der Wohnungslosenhilfe hat Christa Tatár um Einkaufsgutscheine gebeten, die hauptsächlich Familien erhalten. Eine andere Idee möchte die Pfarrsekretärin, deren Anstellung durch den Kirchenbeitrag finanziert wird, am Ende der Sommerferien umsetzen. Viele Kinder werden schulisch gerade nicht erreicht. Student/innen könnten mit ihnen zumindest einen Teil des Versäumten aufholen.
Möchten auch Sie sich bei einem "Familientandem" engagieren? Information dazu gibt es bei der Caritas OÖ.
Mehr als 75 Prozent der Einnahmen der Katholischen Kirche in Oberösterreich stammen aus dem Kirchenbeitrag. Er ist die finanzielle Grundlage für die pfarrliche Seelsorge sowie für Dienste und Angebote im Sozial-, Bildungs-, Jugend- und Kulturbereich.