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Danke für das Essen

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Pixabay_Sabrina_Ripke_Fotografie

Das Tischgebet ist ein Ritual, das zusehends in Vergessenheit gerät. Das ist schade. Denn es erinnert uns daran, dankbar für das vermeintlich Selbstverständliche zu sein.

Der Blick meiner Tochter sagt mir: „Mama, du bist peinlich!“ Außer ihr, meinem Mann und mir sitzen zwei ihrer Freundinnen am Esstisch. Ich lade zum Tischgebet ein. Es ist ein lieb gewonnenes Ritual, ein kurzes Innehalten. Wir nehmen uns an den Händen, und jemand von uns betet: „Danke für die Gemeinschaft, danke für das Essen.“ Und manchmal gibt es noch mehr, wofür wir bitten oder danken. Die anderen antworten „Amen“ oder „Danke“ – je nachdem, wer da ist …

 

Nachdenken. Innehalten

 

Im Laufe meines Lebens habe ich verschiedene Tischgebete kennengelernt: das traditionelle „Engel des Herrn“, ein gemeinsames Vaterunser, ein gesungenes Tischgebet. Es gab auch immer wieder Zeiten des Essens ohne Gebet, aber für mich merke ich, dass ich mindestens ein kurzes persönliches Innehalten brauche. Ein Mir-bewusst-Machen und ein Danken.

 

Mag. Edeltraud Addy-Papelitzky

Edeltraud Addy-Papelitzky ist Leiterin des Bereichs „mensch & arbeit“ der Diözese Linz, Psychotherapeutin und Mutter von drei Kindern.   © Diözese Linz

 

Noch nie waren wir Menschen von so viel Nahrung umgeben wie heute – in unseren Breiten, wohlgemerkt. Beim Wissen um die Tonnen an Lebensmitteln, die jährlich weggeschmissen werden, und die in der Erinnerung eingebrannten Gesichter von hungernden, ausgemergelten Menschen ist die Spannung schwer auszuhalten.

Wer es sich leisten kann, greift zu Bioprodukten und Lebensmitteln, die auf artgerechter Tierhaltung beruhen. Tendenz steigend, in Richtung mehr Gemüse und in Richtung selbstgekocht. Kochkurse boomen wieder, und Kochshows im Fernsehen haben hohe Einschaltzahlen. Es gibt also das Interesse an guten Mitteln zum Leben, auch an gegenseitigen Einladungen zum Essen, sofern genug Platz ist.

Vor dem Essen braucht es keine großen Ansprachen. Das kürzeste Gebet der Welt geht ganz einfach: „Danke!“

 

Säen, Wachsen, Ernten

 

Aus dem alltäglichen Ringen ums Überleben ist vielfach aber auch ein „Reinstopfen“ von Essbarem geworden. „All you can eat“ ist das Angebot auf der einen Seite – Fastentage eines auf der anderen Seite. In Zeiten von Fertig- und Halbfertigprodukten scheint manches Mal die Erinnerung an das Säen, Wachsen, Ernten in den Hintergrund getreten zu sein. Gleichzeitig sind Gartenzeitschriften über Landleben und Landküche Verkaufsschlager. Aber da ist auch das Wissen, dass es anders sein kann – Klimaerwärmung genügt da als Stichwort.

 

 

Erntedank

Erntedank: Bei einem der ältesten Feste mit religiöser Tradition werden die Früchte menschlicher Arbeit, der Erntesegen dankbar als Geschenk betrachtet.   © Pixabay_Sabrina_Ripke_Fotografie

 

Ich blicke nochmals in die Runde: das duftende Brot, die Farbfülle des Gemüses, der Salat und die Blumen als Mittelpunkt auf dem Tisch, der liebevoll gebackene Kuchen meiner Tochter, der noch in der Küche steht.

Ja, ich bin dankbar. Für die Früchte des Feldes und der menschlichen Arbeit!

Und im Gesicht meiner Tochter ein Lächeln, weil ihre Freundinnen sehr wohlwollend auf unser eigenwilliges Familienritual reagiert haben.

 

 

Dieser Text erschien im Magazin "Grüß Gott! - Das Magazin über Gott und die Welt" in der Ausgabe 1 / Herbst 2019. Es wird von der Diözese Linz herausgegeben und erscheint zwei Mal im Jahr.

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