Seitenbereiche:
  • zum Inhalt [Alt+0]
  • zum Hauptmenü [Alt+1]

  • STARTSEITE
  • HIMMEL
  • [HERR]GOTT
  • SAKRAMENT
  • INFORMATIONEN ZUM KIRCHENBEITRAG
Startseite
Hauptmenü:
  • STARTSEITE
  • HIMMEL
  • [HERR]GOTT
  • SAKRAMENT
  • INFORMATIONEN ZUM KIRCHENBEITRAG

Hauptmenü ein-/ausblenden
Inhalt:
Die Kerze: Gebet ohne Worte

Die Kerze: Gebet ohne Worte

zum Lesen scrollen
(c) Martin Swoboda

Ein Kerzerl anzünden, das hat eine lange Tradition. Warum spendet dieses kleine Licht so viel Trost und Hoffnung? Menschen quer durch Österreich erzählen.

Wir Menschen sind seit Anbeginn der Tage auf der Suche nach Sinn – und nach einem wegweisenden Licht im Leben. So ist es nicht überraschend, dass wir seit vielen Jahrtausenden Kerzen als symbolisches Opfer anzünden, um uns göttlichen Beistand zu erbitten – davon berichtet schon das Alte Testament. Und dieser alte Brauch hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Ob für sich selbst oder für einen lieben Menschen, ob in den eigenen vier Wänden, am Opferstock in der Kirche oder auf Reisen in fernen Ländern – eine Kerze anzuzünden kann eine wahre Wohltat für die Seele sein. Dieses kleine Symbol der Hoffnung und des Glaubens hat für viele Menschen eine besondere Bedeutung. Sieben Menschen aus Österreich erzählen.

 

Ein Zeichen der Zuversicht

 

Max Wiederseder

„Mir geben die Kerzen, die ich anzünde, Hoffnung und Mut, und ich möchte gerne auch anderen Menschen diese Möglichkeit eröffnen. Ich habe eine Woche vor meiner Pensionierung einen schweren Verkehrsunfall gehabt; ich verstehe bis heute nicht, wieso ich an dieser geraden Stelle plötzlich über die Böschung und gegen einen Baum gefahren bin. Aber auf dieses Warum gibt es keine Antwort, deswegen frage ich mich jetzt: Wozu? Und was kann ich jetzt den Menschen Gutes tun? So findet man einen zuversichtlichen Zugang zum Leben.

Das positive Denken war, so haben meine Ärzte gesagt, auch wichtig, um wieder gesund zu werden. Nicht nur meines, auch das meiner Familie und Freunde. Ich hatte schwere Kopfverletzungen davongetragen, lag lange im Tiefschlaf, da haben sie mir Lieder vorgesungen. Und Kerzen angezündet, als Zeichen ihrer Zuversicht. Denn neben der Geborgenheit im sozialen Umfeld, der Familie und der positiven Einstellung, so haben die Ärzte gemeint, ist es oft der Zugang zur Spiritualität, der es einem Menschen ermöglicht, solche dramatischen Situationen zu bewältigen.“

 

Max Wiederseder

 

Ein Kerzerl, wenn sich’s ergibt

 

Elisa Kaminski

„Ich würde mich nicht als klassische Kerzerl-Anzünderin bezeichnen – es ist bei mir noch nie vorgekommen, dass ich extra in eine Kirche gegangen bin, nur um eine Kerze anzuzünden. Ich mache das eher bei mir zu Hause, wenn sich’s ergibt, oder auf Reisen. Wenn ich da in eine Kirche gehe, mache ich sie sozusagen zu meinem Gedenkort, indem ich eine Kerze anzünde und an meine verstorbenen Verwandten denke, zum Beispiel an meinen Opa. Eine Kerze für mich anzuzünden ist mir, ehrlich gesagt, noch gar nicht in den Sinn gekommen. Ich bin gesegnet mit einem sehr schönen, behüteten Leben von Kindheit an.

In einer Situation, wo ich für mich um Beistand bitten müsste, war ich Gott sei Dank noch nie. Einen ganz besonderen Stellenwert hat das Kerzenanzünden

für mich allerdings in Taizé, Frankreich, wo jeden Sommer Jugendliche aus aller Welt zusammenkommen, dreimal täglich gemeinsam beten, still beisammensitzen und beim Abendgebet am Samstag Kerzen anzünden.“

 

Elisa Kaminski

 

Ein Stückchen positive Energie

 

Anna Mayer

„Eine Kerze zünde ich dann und wann hier in der Kirche für Freunde oder Bekannte an, wenn ich das Gefühl habe, sie könnten Hilfe gebrauchen. Besonders in Situationen, wo man nichts anderes tun kann, um ihnen über schwierige Zeiten zu helfen, glaube ich, dass das etwas bringt. Das sage ich ihnen dann auch, sie freuen sich darüber und bekommen so jedenfalls positive Energie von mir.“

 

Anna Mayer

 

Spirituelle Vorsorge

 

Michael Berger

„Ich habe Kerzen angezündet, seit ich mich erinnern kann, gemeinsam mit meinen Eltern. Natürlich stellt man etliche Dinge, die man von den Eltern gelernt hat, mit dem Älterwerden infrage; Kerzen in Kirchen, Kapellen oder sonst wo anzuzünden bereitet mir aber immer noch große Freude. Ich find’s einfach schön und zünde überall gerne ein Kerzerl an. Dabei denke ich hauptsächlich an Familie und Freunde; es möge ihnen Glück bringen, als spirituelle Vorsorge ohne besonderen Grund. Wir haben aber auch schon zweimal mit der Schule, der HTL Steyr, das Friedenslicht nach Straßburg gebracht. Ein schönes Gemeinschaftserlebnis.“

 

Michael Berger

 

Das Licht in der Ferne

 

Lina Jakob

„Ich bin als Ministrantin und in der Jungschar inmitten der kirchlichen Gemeinde aufgewachsen. Man ist hier in Christkindl schnell in der Gemeinde integriert, ich weiß nicht, ob das auch etwas mit dem Namen zu tun hat. Ich habe schon immer gerne Kerzen angezündet, vor allem auch, wenn ich mit meinen Eltern auf Reisen in fremden Kirchen war. Gerade im Urlaub vermisst man ja oft jemanden, und an die Person denke ich dann. Ich zünde eigentlich viel öfter woanders Kerzen an als daheim. Und hauptsächlich für andere, kaum je für mich.“

 

Lina Jakob

 

Andenken an Verwandte

 

Andrea Bina

„Dass ich genau hier im Mariendom meine Kerzen anzünde, hat mit meiner Großmutter zu tun. Die war immer hier, als die Kerzen noch vor dem hl. Antonius standen. Sie war eine tiefgläubige Frau und hat viel Zuversicht aus Gebeten geschöpft, besonders jenen zum hl. Antonius. Sie ist mit meinem Vater 1963 aus Wien nach Linz übersiedelt. Er hatte eine schwere Operation, sie hat täglich zur gleichen Zeit hier für ihn gebetet, das hat ihr Kraft gegeben. Und ich mache es ihr nach, komme gerne in den Dom, um in der Stille, die man sonst in all dem Konsumtrubel der Stadt nirgendwo mehr findet, nachzudenken, mich zu sammeln. Und dann denke ich an meinen Vater, den Onkel, den Schwiegervater, all jene verstorbenen Verwandten und Freunde, die mein Leben bereichert haben. Und natürlich an meine Tochter, gerade vor großen Prüfungen – was sie aber gar nicht hören will.“

 

Andrea Bina

 

Danke statt Bitte sagen

 

Daniela Sitter

„Ich bin als siebtes Kind einer bäuerlichen Familie oben im Steyrtal geboren worden, unsere Adresse war Kirchenweg 1. Der Kirchgang war ein Muss, oft an der Hand des Vaters, mehr geschleppt als geführt. Der Vater war Alkoholiker, ist nach der Kirche gleich zum Wirten, und ich habe irgendwann begonnen, Kerzen anzuzünden und habe um Hilfe in meiner Situation gebeten. Mit 19 bin ich nach Linz gegangen, bin in den Dom, der war größer – da passen noch mehr Kerzen rein, hab ich gedacht. Und ich wurde hier heimisch, vor allem sozial. Der Dom wurde ein Ort für mich und meine Gedanken. Mit 30 war mir Linz auch zu klein, ich bin auf Weltreise gegangen, alleine. Und wenn ich mich einsam gefühlt habe, bin ich in ein Gotteshaus gegangen, egal welcher Konfession, habe in Bangkok ein Glockerl aufgehängt, in Indien ein Räucherstäbchen angezündet oder eben in Südamerika in randvollen Kirchen eine Kerze.

Und dabei an meine Lieben gedacht, an meinen verstorbenen Vater, mich mit ihm ausgesöhnt. Und schließlich statt Bitte lieber Danke gesagt.“

 

Daniela Sitter

 

Dieser Beitrag erschien im Magazin "Grüß Gott! - Das Magazin über Gott und die Welt" in der Ausgabe 1/ Herbst 2019. Text und Fotos sind von Martin Swoboda.

zurück nach oben
Das könnte Sie auch interessieren:
Segen selfmade

"Ich segne dich"

Darf jeder segnen? Oder dürfen nur Priester segnen? Hand aufs Herz: Ein guter Wunsch tut gut. Segnen ist mehr als das. Segnen schließt Gott ein.

WEITERLESEN: "Ich segne dich"

Segen per Mausklick

Online shoppen, online Essen bestellen, online Kontakte pflegen. Digitale Dienste haben sich in unserer Gesellschaft bereits bestens etabliert. Aber online beichten oder online Segen senden? Geht das auch?

WEITERLESEN: Segen per Mausklick

„Jetzt ist es ein Stück leichter geworden“

Dieser Satz am Ende eines Gesprächs freut Marianne S. Zehn Stunden im Monat hilft sie Menschen am Telefon. Ehrenamtlich. Eine besondere Ausbildung macht es ihr möglich.

WEITERLESEN: „Jetzt ist es ein Stück leichter geworden“

Katholische Kirche in Oberösterreich
Magazin
  • Himmel
  • [Herr]Gott
  • Sakrament
Kirche & Beitrag
  • Allgemeine Informationen
  • Beitragsrechner
  • 7 Fakten zum Kirchenbeitrag
Kontakt
  • Kontaktmöglichkeiten
  • Impressum
  • Datenschutz
So erreichen Sie uns
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
nach oben springen

Mit Ihrer Zustimmung erlauben Sie das Setzen von Cookies auf unserer Webseite, um unser Internetangebot zu analysieren und stetig zu verbessern.

Mehr über Cookies erfahren...