Peter Hans Dimmel

Als Prof. Peter Hans Dimmel aus Linz bei der Veranstaltung Grußworte gebärdete, haben die Hörenden erlebt, wie es sonst gehörlosen Menschen geht, deren Anteil an der Bevölkerung 0,1 Prozent ist: Die Gesellschaft redet an ihnen vorbei, bemüht sich wenig, verständlich zu sein.
„Vorwärts zu den Menschenrechten!“ – Dieses Motto des Weltkongresses der Gehörlosen in Wien 1995, den er organisiert hat, kann auch über den fast fünfzigjährigen Einsatz von Prof. Peter Hans Dimmel für gehörlose Menschen stehen: Gesellschaftliche Teilhabe ist ein Menschenrecht! Der 1928 taub geborene Bildhauer Prof. Dimmel unterstützte und unterstützt in diesem Sinn gehörlose Menschen in vielen Funktionen der Gehörlosen-Interessensvertretungen auf Österreich- und Oberösterreich-Ebene. Sein Verdienst ist, dass die Österreichische Gebärdensprache seit 2001 in der oberösterreichischen Landesverfassung und seit 2005 in der österreichischen Bundesverfassung als eigenständige Sprache verankert ist. Er gründete auch die Linzer Fachausbildung Gebärdensprachdolmetschen, um hier einen Mangel zu beheben, und errichtete eine Dolmetsch-Vermittlungszentrale.
Die fünf oberösterreichischen Gehörlosenvereine in Linz, Steyr, Gmunden, Ried/Innkreis und Pregarten tragen dazu bei, dass nach wie vor bestehende Barrieren für gehörlose Menschen überwunden werden. Die jüngste Initiative Prof. Dimmels soll für gehörlose Jugendliche die Finanzierung der Berufsreifeprüfung sichern. „Wir haben die gleichen Rechte, in allen Bereichen die gleiche Ausbildung zu machen“, fasst er einen Aspekt des Mottos „Vorwärts-zu-den-Menschenrechten“ zusammen.“