[Erntedank] Danke für das Essen
Danke sagen für die Ernte, das gerät in Zeiten des Überflusses leicht in Vergessenheit. Alle Nahrungsmittel sind verfügbar und wenn sie es nicht in unseren Regionen sind, dann lassen wir sie aus anderen Erdteilen bringen.
Doch der Mensch ist angewiesen auf den Segen der Natur und auf das Wohlwollen der Mitmenschen. Naturkatastrophen oder politische und wirtschaftliche Krisen wie aktuell auch in Europa führen das eindringlich vor Augen.
Die Tradition des Erntedanks hilft uns, nicht auf das Danken zu vergessen.
Jedes Jahr im Herbst feiern wir dieses Fest, mit Gottesdiensten im Freien und Speis, Musik und Trank. Wir denken daran, dass alles, was in den Gärten und auf den Feldern wächst, nicht selbstverständlich ist: Die Erde und das Saatgut müssen passen, Sonne und Regen müssen gut abgestimmt sein und die menschliche Arbeit zur richtigen Zeit einsetzen.
Und dann gibt es da noch das Staunen über die Vielfalt der Ernte in Farbe und Form, in Wirkung und Geschmack. Dieses Staunen hat die Menschen wohl immer schon bewegt, denn der Dank für die Ernte ist eines der ältesten Feste und findet sich in allen Religionen und Kulturen.
Das Fest drückt aus, was mit Zahlen und Fakten nicht belegt werden kann. Es ist der Glaube, dass alles Leben von Gott kommt.
O Gott, von dem wir alles haben,
wir danken dir für diese Gaben.
Du speisest uns, weil du uns liebst.
O segne auch, was du uns gibst.
Quelle: Gotteslob, Katholisches Gebet- und Gesangbuch, 2013