Fronleichnam – ein zweiter Gründonnerstag

Der Name kommt von „vron“, „fron“: Herr, heilig; und von „lichnam“: lebender Leib. Die Hostien werden in künstlerisch wertvollen alten sowie modernen Monstranzen bei den Prozessionen mitgetragen.
Der Fronleichnamstag beginnt mit einem feierlichen Gottesdienst, anschließend wird mit der Monstranz, die oftmals unter einem „Himmel“ getragen wird, eine Prozession mit vier Stationen gegangen. Die vier Altäre sollen die vier Himmelsrichtungen symbolisieren, bei denen für die verschiedenen Anliegen der Menschen in Stadt und Land um den Segen Gottes gebetet wird. Viele Pfarren feiern auch den gesamten Gottesdienst an den vier Altären.
Die Erstkommunionkinder gehen bei diesem Fest noch einmal mit ihren festlichen Kleidern und Blumenkörben mit.
Im Linzer Mariendom wird um 9.00 Uhr ein Festgottesdienst mit Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz gefeiert, anschließend findet die Prozession statt.
Prozessionen am Wasser
Im Seenland Oberösterreich finden bei Schönwetter auch Prozessionen auf dem Wasser statt. Viele Boote begleiten die „Himmelsfuhr“, das Schiff mit dem Allerheiligsten über die Wellen.
Hallstatt, 9.00 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche, anschließend Prozession zum Marktplatz und am Hallstättersee.
Traunkirchen, 8.30 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche, anschließend Prozession am Traunsee.
Aschach an der Donau, 9.00 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche, bei der anschließenden Prozession sind zwei Stationen auf der Donau.
Pfarrgemeinde inmitten der Hochhäuser
Die Pfarrgemeinde feiert das Fronleichnamsfest oft an bedeutenden Knotenpunkten und mit vorrangigen Themen ihres Ortes. Bei den Stationen während der Prozession werden zum Beispiel Themen der Schöpfungsverantwortung (verantwortungsvoller Umgang mit der Natur) angesprochen. Eine Station befindet sich zum Beispiel bei einem Altenheim – dort wird besonders für alte Menschen gebetet. Mit der Verehrung der Eucharistie zu Fronleichnam bitten die Gläubigen, dass sie aus dem Glauben Kraft für ihren Alltag bekommen.
Die vier Urfahraner Pfarren - Christkönig, St. Leopold, Stadtpfarre Urfahr und St. Markus laden am Donnerstag, 19. Juni 2014 ab 10 Uhr zum gemeinsamen Fronleichnamsfest auf den AEC-Platz in Linz ein.
Geschichte und Theologie des Festes
Das Fest wurde 1264 für die ganze westliche Kirche vorgeschrieben, brauchte aber zu seiner Annahme und Feier in ganz Europa noch einige Jahrzehnte. Eine Prozession zu Fronleichnam ist erstmals in Köln 1274 bezeugt.
Der theologische Gehalt von Fronleichnam (der Name kommt von „vron“, „fron“: Herr, heilig; und von „lichnam“: lebender Leib) ist das Geheimnis der Eucharistie, dass Christus in der Gestalt von Brot und Wein bei den Menschen ist, wie er es seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl zugesichert hat. So gesehen ist Fronleichnam ein Herrenfest, das der beglückenden Glaubenserfahrung Ausdruck verleiht, dass Christus mit den Menschen alle Tage bis ans Ende der Zeiten unterwegs ist (siehe Matthäus 28,20).
Das Fest und seine Form mit Prozession und Segnungen von vier im Freien aufgestellten Altären aus, die den vier Himmelsrichtungen entsprechen, hat den Ursprung in der mittelalterlichen und barocken „Schaufrömmigkeit“, die es liebte, den „Himmel“ auf Erden „sichtbar“ zu machen. Heute findet im Fronleichnamsfest Tradition und Gegenwart in einer neuen Synthese zueinander.
http://www.dioezese-linz.at/portal/home/landingpages/fronleichnam
Fronleichnamsfeiern in den Linzer Pfarren
Pressefoto zum Download: Fotonachweis Litzlbauer
(ej)