6. Sonntag der Osterzeit 25. 5. 2025

Die Angelegenheit wäre nicht so brisant, würden nicht Juden, die beschnitten sind, und Heiden, die nicht beschnitten sind, den Glauben an den Messias Jesus teilen. Jetzt aber gibt es nach Meinung einiger Hardliner plötzlich eine Voraussetzung für diesen Glauben: Wer zum Messias Jesus gehören will, muss erst im Vollsinn Jude werden. Wie lässt sich so noch zusammenleben zwischen jüdischen und heidnischen sich zu Jesus bekennenden Gemeindemitgliedern? Es kommt zum 1. Apostelkonzil in Jerusalem. Die ersten Christen lassen sich belehren durch den HEILIGEN GEIST. Sie bescheiden sich und stellen ihr vermeintliches Besserwissen zurück.
Evangelium: Joh 14,23-29
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
23 Wenn jemand mich liebt,
wird er mein Wort halten;
mein Vater wird ihn lieben
und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. (…)
Ein sehr mystisches Wort. Wie kann der sündige, kleine, vergängliche Mensch zur Wohnung Gottes werden? Nun, von außen her betrachtet, wohl kaum. Doch viele Menschen erzählen davon – es muss etwas Wahres dran sein.
JESUS glaubt hier an die Macht und Kraft des Wortes, das aber wiederum erst durch die geistige Haltung und Kraft der Liebe gedeckt und erzeugt ist. Die Worte, die Sprache, sie stehen immer im Dienste der Verständigung und der Liebe. Natürlich kann die Sprache missbräuchlich verwendet werden, „die Quelle aller Missverständnisse“ (Exupery), es wird gelogen und verdreht, was das Zeug hält, besonders in Kriegszeiten. „Die Wahrheit stirbt als erste“ - heißt es berechtigt.
Gott sei dank, JESUS rettet hier die Sprache. Mit „Wort“ müssen wir auch nicht unbedingt die verbalen Worte meinen: Die Musik, die Gesten, die Mimik, das Schreien eines Kindes, die Stimmen der Tiere, sie sprechen ebenfalls etwas deutlich aus.