Ostersonntag 20. 4. 2025

Eine engagierte Predigt, die Menschen direkt anspricht; dreimal verweist Petrus mit „wir/uns“ auf sich und die anderen, die als Zeugen für Jesu Leben, Tod und Auferstehung (V. 39. 41.43 in Frage kommen. Das Zeugnis-Geben ist plötzlich entscheidend geworden.
Joh 20,1-9
1 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Mágdala
frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab
und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
2 Da lief sie schnell zu Simon Petrus
und dem anderen Jünger, den Jesus liebte (…)
Romano Guardini († 1968) Der Glaube
Glauben heißt, es damit wagen, dass Christus die Wahrheit ist. Nicht nur ein Lehrender, und wäre es auch der Größte, der aber, zusammen mit allen Lehrenden sonst, unter dem allgemeinen Maßstab der Wahrheit stünde; nein, die Wahrheit, das ist er (1). Die Wahrheit heiliger Wirklichkeit beginnt mit ihm. Wenn er ausgelöscht werden könnte, dann stünde es nicht so, dass die Wahrheit, die er gelehrt hat, bestehen bliebe, nur ihr erster Verkünder und bester Vertreter verschwunden wäre, sondern die Wahrheit wäre nicht mehr da. Die lebendige Wahrheit ist er selbst, der Logos; so heißt Glaube, ihn als die Wahrheit anzunehmen und in seine Schule zu gehen.
Würde man nun schon richtig glauben, wenn man erklärte und fest aufrecht hielte, was er gesagt hat, sei wahr? Das wäre erst ein Beginn. Glauben bedeutet, mit dem Denken, mit dem Herzen, mit dem Gefühl für Richtig und Unrichtig, mit allem, was Menschendasein ausmacht, in Christi Schule zu treten. Denken wir daran: das ganze Schiff fährt falsch. Da hilft es nichts, im Schiffe von rechts nach links zu gehen, oder für einen Apparat einen anderen einzusetzen; das Ganze muss anders fahren. Glauben ist also ein Vorgang, eine Unterweisung, eine Umformung, worin die Augen neu geschaffen, die Gedanken anders gerichtet, die Maßstäbe selbst umgemessen werden.